Finanzielle Situation

Finanzielle Situation und Zahlungsmittelbestand des Konzerns

Der Brutto-Cash-flow des Volkswagen Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2013 auf 24,4 Mrd. € und lag damit um 21,5 % über Vorjahr. Die Mittelbindung im Working Capital war mit 11,8 Mrd. € um 1,1 Mrd. € niedriger als ein Jahr zuvor. In der Folge nahm der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft um 5,4 Mrd. € zu und lag bei 12,6 Mrd. €.

Die Investitionstätigkeit aus dem laufenden Geschäft des Volkswagen Konzerns fiel im Geschäftsjahr 2013 mit 14,9 Mrd. € um 11,3 % niedriger aus als im Vorjahr, das durch die vollständige Einbringung von Porsche und den Erwerb von Ducati geprägt war. Die Sachinvestitionen waren mit 11,4 (10,5) Mrd. € höher als ein Jahr zuvor. Der Netto-Cash-flow verbesserte sich um 7,3 Mrd. € auf –2,3 Mrd. €.

Der Mittelzufluss in der Finanzierungstätigkeit betrug 9,0 (13,7) Mrd. €. Hierin enthalten sind die im Juni begebene Pflichtwandelanleihe und die im August platzierte Hybridanleihe, die mit 1,1 Mrd. € beziehungsweise 2,0 Mrd. € erhöhend auf die Netto-Liquidität wirkten. Im Vorjahr führte die Anteilserhöhung an der MAN SE zu einem Mittelabfluss von rund 2,1 Mrd. €, die im November 2012 begebene Pflichtwandelanleihe erhöhte die Netto-Liquidität um 2,0 Mrd. €.

Der Zahlungsmittelbestand des Volkswagen Konzerns belief sich zum Ende des Geschäftsjahres laut Kapitalflussrechnung auf 22,0 Mrd. € und lag damit um 4,2 Mrd. € über dem Vorjahresniveau. Die Brutto-Liquidität stieg um 7,0 Mrd. € auf 39,2 Mrd. €. Die Netto-Liquidität des Konzerns lag bei –82,3 Mrd. €; am 31. Dezember 2012 hatte sie –85,5 Mrd. € betragen.

Finanzielle Situation im Konzernbereich Automobile

Der Brutto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile war im Geschäftsjahr 2013 mit 18,7 (15,8) Mrd. € ergebnisbedingt und aufgrund geringerer Steuerzahlungen höher als ein Jahr zuvor, in dem Steuerzahlungen für Vorjahre zu leisten waren. Dank eines stringenten Working-Capital-Managements konnten Mittel in Höhe von 1,9 (0,5) Mrd. € freigesetzt werden. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft nahm in der Folge um 4,4 Mrd. € auf 20,6 Mrd. € zu.

Mit 16,2 Mrd. € lag die Investitionstätigkeit aus dem laufenden Geschäft im Berichtsjahr 2013 um 0,3 Mrd. € unter Vorjahr. Die Sachinvestitionen beliefen sich auf 11,0 (10,3) Mrd. € bei einer Sachinvestitionsquote von 6,3 (5,9) %. Die Investitionen flossen vor allem in unsere Fertigungsstandorte sowie in Modelle, die wir in den Jahren 2013 und 2014 in den Markt eingeführt haben beziehungsweise noch einführen werden. Im Wesentlichen sind dies Fahrzeuge der Baureihen up!, Golf, Passat, Audi A3, Audi TT, ŠKODA Fabia sowie der Porsche Macan und der Porsche Panamera. Weitere Investitionsschwerpunkte bildeten die ökologische Ausrichtung unserer Modellpalette, die zunehmende Elektrifizierung des Antriebs sowie unsere modularen Baukästen. Die aktivierten Entwicklungskosten stiegen auf 4,0 (2,6) Mrd. €. Im Rahmen einer internen Umstrukturierung zur Stärkung des Eigenkapitals des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen hat die Volkswagen Bank GmbH ihre indirekt an der LeasePlan Corporation N.V. gehaltene 50-prozentige Beteiligung für rund 1,7 Mrd. € an die Volkswagen AG veräußert. Dies wirkte sich innerhalb der Investitionstätigkeit des Konzernbereichs Automobile liquiditätsmindernd aus. Im Vorjahr hatten die vollständige Integration von Porsche und der Erwerb von Ducati Einfluss auf die Investitionstätigkeit. Der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile erhöhte sich deutlich um 4,6 Mrd. € auf 4,4 Mrd. €.

Im Juni 2013 haben wir über die Volkswagen International Finance N.V. eine Pflichtwandelanleihe im Gesamtnennbetrag von 1,2 Mrd. € erfolgreich begeben; davon waren 1,1 Mrd. € als Kapitaleinzahlung zu klassifizieren und erhöhten die Netto-Liquidität. Sie ergänzt die im November 2012 platzierte Pflichtwandelanleihe und entspricht dieser in den Ausstattungsmerkmalen mit einem Kupon von 5,50 % sowie einer Laufzeit bis zum 9. November 2015, wobei die Anleihebedingungen vorzeitige Wandlungsmöglichkeiten vorsehen.

Im August 2013 hat der Volkswagen Konzern über die Volkswagen International Finance N.V. eine Dual-Tranche-Hybridanleihe im Gesamtnennbetrag von 2,0 Mrd. € erfolgreich platziert. Sie besteht zum einen aus einer 1,25 Mrd. € Anleihe, die mit einem Kupon von 3,875 % ausgestattet und erstmals nach 5 Jahren kündbar ist, und zum anderen aus einer 0,75 Mrd. € Anleihe, die einen Kupon von 5,125 % hat und erstmals nach 10 Jahren gekündigt werden kann. Beide Tranchen besitzen eine unbefristete Laufzeit und erhöhen – nach Abzug der Kapitalbeschaffungskosten – zu 100 % das Eigenkapital. Von der Hybridanleihe waren 2,0 Mrd. € als Kapitaleinzahlung zu klassifizieren, die die Netto-Liquidität erhöhten.

Die Ausschüttungssumme für die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der Volkswagen AG erhöhte sich um 0,2 Mrd. € auf 1,6 Mrd. €.

Insgesamt belief sich die Finanzierungstätigkeit des Konzernbereichs Automobile auf 1,7 (2,6) Mrd. €, die eine gegenüber dem Vorjahr geringere Aufnahme sowie höhere Tilgungen von Anleihen berücksichtigt.

Die Netto-Liquidität des Automobilbereichs übertraf am 31. Dezember 2013 mit 16,9 Mrd. € den Vergleichswert des Vorjahres um 6,3 Mrd. €.

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FINANZIELLE SITUATION IM BEREICH PKW

Mio. €

 

2013

 

2012*

 

 

 

 

 

*

Das Vorjahr wurde aufgrund des geänderten IAS 19 angepasst.

Brutto-Cash-flow

 

16.376

 

13.063

Veränderung Working Capital

 

1.841

 

1.895

Cash-flow laufendes Geschäft

 

18.218

 

14.958

Investitionstätigkeit laufendes Geschäft

 

–14.838

 

–14.973

Netto-Cash-flow

 

3.380

 

–15

Der Brutto-Cash-flow des Bereichs Pkw war im Geschäftsjahr 2013 mit 16,4 Mrd. € ergebnisbedingt und aufgrund geringerer Ertragsteuerzahlungen um 25,4 % höher als ein Jahr zuvor. Die Veränderung des Working Capital lag mit 1,8 Mrd. € auf dem Niveau von 2012. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft stieg um 21,8 % auf 18,2 Mrd. €. Die Investitionstätigkeit aus dem laufenden Geschäft war mit 14,8 (15,0) Mrd. € leicht unter Vorjahr, das durch die Integration von Porsche und den Erwerb von Ducati beeinflusst war. Die Sachinvestitionen und die aktivierten Entwicklungskosten SDer Netto-Cash-flow verbesserte sich um 3,4 Mrd. € auf 3,4 Mrd. €.

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FINANZIELLE SITUATION IM BEREICH NUTZFAHRZEUGE/POWER ENGINEERING

Mio. €

 

2013

 

2012*

 

 

 

 

 

*

Das Vorjahr wurde aufgrund des geänderten IAS 19 angepasst.

Brutto-Cash-flow

 

2.311

 

2.711

Veränderung Working Capital

 

83

 

–1.438

Cash-flow laufendes Geschäft

 

2.395

 

1.274

Investitionstätigkeit laufendes Geschäft

 

–1.361

 

–1.482

Netto-Cash-flow

 

1.033

 

–208

Mit 2,3 Mrd. € lag der Brutto-Cash-flow des Bereichs Nutzfahrzeuge/Power Engineering um 0,4 Mrd. € unter Vorjahr. Im Working Capital kam es – nach einer Mittelbindung im Vorjahr – im Geschäftsjahr 2013 zu einer Mittelfreisetzung von 0,1 Mrd. €. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft erhöhte sich um 88,0 % auf 2,4 Mrd. €. Die Investitionstätigkeit aus dem laufenden Geschäft verringerte sich auf 1,4 (1,5) Mrd. €. Der Netto-Cash-flow verbesserte sich deutlich um 1,2 Mrd. € auf 1,0 Mrd. €.

Finanzielle Situation im Finanzdienstleistungsbereich

Im Berichtsjahr lag der Brutto-Cash-flow des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen mit 5,7 Mrd. € ergebnisbedingt um 32,6 % über Vorjahr. Die Mittelbindung im Working Capital stieg im Vergleich zum Vorjahr volumenbedingt leicht an. In der Investitionstätigkeit des laufenden Geschäfts war ein Mittelzufluss von 1,3 (–0,4) Mrd. € auszuweisen. Dieser ist insbesondere auf die Veräußerung der Anteile an LeasePlan an die Volkswagen AG zurückzuführen, die der Stärkung des Eigenkapitals des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen dient. Zur Finanzierung des gestiegenen Geschäftsvolumens wurden – unter anderem durch die Begebung von Anleihen – Mittel in Höhe 7,2 (11,2) Mrd. € zugeführt. Am Ende des Berichtsjahres belief sich die branchenüblich negative Netto-Liquidität des Finanzdienstleistungsbereichs auf –99,2 (–96,1) Mrd. €. Dies war im Wesentlichen auf die Ausweitung der Geschäftstätigkeit zurückzuführen.