Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit

Volkswagen ist aufgrund seiner Unternehmenskultur wie kaum ein anderes Unternehmen geeignet, das moderne Verständnis von Verantwortung und Nachhaltigkeit mit den traditionellen Werten unternehmerischen Handelns in einem integrierten CSR-Ansatz zu verbinden.

Im traditionellen Verständnis bedeutet Corporate Social Responsbility (CSR), dass sich das Unternehmen in Form von Spenden oder freiwilligem Engagement von Mitarbeitern („Corporate Volunteering“) aktiv für karitative Zwecke und das gesellschaftliche Wohlergehen einsetzt. Obwohl ein solcher Beitrag vom Unternehmen erwartet wird, ist er in Anerkennung der gesellschaftlichen Verantwortung durch das Unternehmen eine freiwillige Leistung. Im modernen Verständnis ist CSR ein integrierter Bestandteil der unternehmerischen Kernkompetenz. CSR ist dementsprechend an den strategischen Zielen des Unternehmens ausgerichtet und umfasst ein Konzept der unternehmerischen Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Während im traditionellen Verständnis von CSR aus Sicht verschiedener Stakeholder die Frage nach der Mittelverwendung gestellt wird, wollen sie im modernen Verständnis wissen, wie das Unternehmen seine Mittel erwirtschaftet. Das betrifft sowohl die Verantwortung für soziale und ökologische Standards in den eigenen Fertigungsstätten und in der Lieferkette als auch für das Produkt selbst.

Nachhaltigkeit bedeutet das gleichrangige und gleichzeitige Anstreben ökonomischer, sozialer und ökologischer Ziele. Daraus folgt für uns, dauerhafte Werte zu schaffen, gute Arbeit zu ermöglichen und sorgsam mit Umwelt sowie Ressourcen umzugehen. Unser integriertes CSR-Konzept sorgt dafür, dass wir auf jeder Stufe des Wertschöpfungsprozesses Risiken und Entwicklungschancen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance frühzeitig erkennen und steuern sowie unsere Reputation weiter erhöhen. So trägt CSR dazu bei, den Wert des Unternehmens langfristig und nachhaltig zu steigern.

Management und Koordination

Unser integriertes CSR-Management ist auf allen Ebenen des Unternehmens eng mit den Fachbereichen verknüpft. Der Konzernvorstand ist zugleich das höchste Nachhaltigkeitsgremium im Unternehmen (Nachhaltigkeitsboard). Informationen zu den Themen Verantwortung und Nachhaltigkeit erhält er regelmäßig vom Konzern-Steuerkreis CSR & Nachhaltigkeit, dem neben Top-Managern zentraler Vorstandsbereiche auch der Konzernbetriebsrat sowie Vertreter der Marken und Regionen angehören. Dieser Steuerkreis verantwortet unsere Nachhaltigkeitsstrategie, auf deren Basis der Konzern bis 2018 das nachhaltigste Automobilunternehmen der Welt werden will. Im Steuerkreis werden die strategischen Ziele und Aussagen zu CSR und Nachhaltigkeit formuliert, die unternehmensweiten CSR-Steuerungsindikatoren festgelegt und kontrolliert sowie Entscheidungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung getroffen.

Seit 2006 koordiniert unsere Geschäftsstelle CSR & Nachhaltigkeit alle CSR-Aktivitäten innerhalb des Konzerns und der Marken und nutzt dafür standardisierte Strukturen, Prozesse und Berichte. Sie richtet die CSR-Aktivitäten strategisch aus und steuert interne Managementprozesse und Stakeholder-Beziehungen. CSR-Projektteams des Konzerns sowie der Marken und Regionen arbeiten bereichsübergreifend an aktuellen Themen wie der Nachhaltigkeit in den Lieferantenbeziehungen sowie dem Stakeholder-Management. Seit 2009 tauschen sich die internationalen CSR-Koordinatoren aller Marken und Regionen jährlich aus.

Mit unserem IT-gestützten Nachhaltigkeitsmanagementsystem und der Integration von Kennzahlensystemen haben wir die Voraussetzungen für eine umfassende und zeitnahe CSR- und Nachhaltigkeitsberichterstattung des Konzerns geschaffen. Dadurch steigern wir die Transparenz und Datenqualität, um CSR- Risiken leichter überwachen sowie Chancen ermitteln zu können.

Verhaltensgrundsätze und Leitlinien

Konzernweit gültige Verhaltensgrundsätze dienen unseren Mitarbeitern im Falle rechtlicher und ethischer Herausforderungen bei der täglichen Arbeit als Wegweiser. Sie verkörpern die Konzernwerte Kundennähe, Höchstleistung, Werte schaffen, Erneuerungsfähigkeit, Respekt, Verantwortung und Nachhaltigkeit. Jeder Mitarbeiter ist gleichermaßen dafür verantwortlich, diese Grundsätze einzuhalten.

Weitere wichtige Leitlinien für unser Handeln sind internationale Konventionen, Regulierungen sowie interne Regeln. Mit der „Erklärung zu den sozialen Rechten und den industriellen Beziehungen bei Volkswagen“ (Volkswagen Sozialcharta), der Charta der Arbeitsbeziehungen und der Charta der Zeitarbeit bekennen wir uns zu grundlegenden Menschenrechten, Arbeitsnormen und Prinzipien.

Strategisches Stakeholder-Management

Volkswagen tauscht sich laufend mit seinen Interessengruppen aus, deren vielfältige Forderungen und Erwartungen sich direkt auf den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns auswirken und daher schon frühzeitig in die Wissensmanagementprozesse des Unternehmens einfließen. Um solchen Anforderungen zielgerichtet zu begegnen, haben wir ein Stakeholder-Management eingerichtet, das die ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen in einem systematischen Prozess entlang unserer Wertschöpfungskette analysiert. Mit den verschiedenen Interessengruppen kommunizieren wir offen, konstruktiv und gleichberechtigt. Dafür nutzen wir eine Vielzahl von Instrumenten: Dialoge, Workshops, Symposien, öffentliche Kontroversen, soziale Medien, Fragebögen, Evaluationen und Projekte.

Stakeholder-Dialoge dokumentieren wir in einem für den Volkswagen Konzern maßgeschneiderten IT-gestützten Stakeholder-Management-System und publizieren sie in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht, damit unsere Interaktion mit den Interessengruppen nachvollziehbar ist. Im Konzern-Steuerkreis CSR & Nachhaltigkeit, dem Projektteam des Konzerns sowie der Marken und Regionen wird das Stakeholder-Management gesteuert und koordiniert. Indem wir für die Projektteams relevante Fachbereiche gezielt auswählen, können wir auch innerhalb kurzer Zeit den vielfältigen Anforderungen der jeweiligen Stakeholder begegnen.

Wesentlicher Bestandteil des externen Stakeholder-Managements ist die Mitgestaltung nationaler und internationaler Unternehmensnetzwerke: Wir sind beispielsweise im Vorstand des führenden europäischen Unternehmensnetzwerks für Corporate Social Responsibility, CSR Europe, vertreten; innerhalb Deutschlands arbeiten wir im Vorstand von econsense mit, dem Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V. Zusammen mit zahlreichen anderen Unternehmen haben wir das „Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft“ unterzeichnet.

Seit 2002 engagieren wir uns darüber hinaus in der größten und wichtigsten CSR-Initiative der Welt, dem UN Global Compact. Über 10.000 Unternehmen und weitere Stakeholder aus mehr als 130 Ländern arbeiten dort gemeinsam daran, die Weltwirtschaft nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Der Volkswagen Konzern und seine Marken leisten einen wesentlichen Beitrag zu diesem Vorhaben. Scania bekräftigte dies mit der Unterzeichnung des Global Compact im Jahr 2013.

Das Wertegerüst des Global Compact bilden zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Mit unserem Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Prinzipien an unseren Standorten haben wir auch 2013 den „Global Compact Advanced Level“ erreicht. Außerdem unterstützen wir andere Unternehmen im Global Compact mit unserem Know-how dabei, ihre weltweite Verantwortung wahrzunehmen, zum Beispiel indem wir als ständiges Mitglied im Beratergremium zur Nachhaltigkeit in der Zuliefererkette mitwirken.

2013 unterzeichnete Volkswagen als erstes Automobilunternehmen weltweit das CEO Water Mandate. Diese Tochter des UN Global Compact versteht sich als Multistakeholder-Organisation, die in Zusammenarbeit mit Unternehmen, dem UN Generalsekretariat, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Regierungen die vielfältigen Wasserprobleme weltweit in Angriff nimmt und nachhaltige Lösungen entwickelt.

Wesentlichkeitsmatrix

Aus dem umfassenden Austausch mit unseren Stakeholdern erfahren wir, welche Themen für eine gesicherte Zukunft des Unternehmens wesentlich sind. Diese bewerten wir systematisch anhand aktueller internationaler Nachhaltigkeitsstudien und gleichen sie mit den Richtlinien und Konventionen ab, denen sich Volkswagen verpflichtet fühlt. Interne Gremien beraten und gewichten die identifizierten Themen im kontinuierlichen Prozess der Wesentlichkeitsanalyse. Sowohl auf Marken- als auch auf Konzernebene diskutieren wir diese wichtigen Herausforderungen für unser Unternehmen und die Automobilindustrie ausführlich. Das Ergebnis ist die Landkarte unserer Nachhaltigkeitsstrategie: eine Matrix der wesentlichen Themen.

WESENTLICHKEITSANALYSE: THEMEN FÜR DEN VOLKSWAGEN KONZERN

CSR-Projekte

Die vielfältigen CSR-Projekte, die der Volkswagen Konzern weltweit initiiert und betreut, basieren auf den folgenden wesentlichen Leitlinien:

  • Sie stehen in Übereinstimmung mit den Konzerngrundsätzen und adressieren zugleich ein spezifisches lokales oder regionales Thema.
  • Sie sind Ausdruck der Vielfalt im Konzern wie in der gesellschaftlichen Umgebung, in der die Projekte durchgeführt werden.
  • Sie entstehen in einem engen Stakeholder-Dialog mit den örtlichen Akteuren, die in die Umsetzung eingebunden sind.
  • Das Projektmanagement erfolgt vor Ort in der Verantwortung der dort tätigen Einheiten.

Der Volkswagen Konzern unterstützt eine Vielzahl von Projekten, die Kunst und Kultur, Erziehung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport fördern oder der Entwicklung regionaler Strukturen und dem Naturschutz dienen. Mit diesen Projekten wird CSR zu einer Lernplattform für alle Marken und in allen Regionen des Unternehmens. Beispielhaft dafür stehen unsere umfassenden Kooperationen mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).

Das Deutsche Rote Kreuz steht für eine Idee, die heute noch genauso aktuell ist wie vor 150 Jahren: Menschen helfen Mitmenschen, die in Not geraten sind. Mitmenschlichkeit, Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein – darauf beruht die größte und traditionsreichste Bürgerbewegung Deutschlands und diese Werte teilen auch wir im Volkswagen Konzern. In diesem Sinne setzen wir uns für eine gute, ausgewogene gesellschaftliche Entwicklung ein – in Deutschland genauso wie an unseren internationalen Standorten. Der Volkswagen Konzern hilft deshalb im Rahmen seiner strategischen Partnerschaft dem Deutschen Roten Kreuz dabei, noch mehr Menschen für ein ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Dieses Ziel steht neben der Stärkung des Rettungsdienstes im Zentrum der Partnerschaft.

Seit vielen Jahren begleitet der NABU die Volkswagen AG – seit Ende 2012 auf der Grundlage eines neuen, erweiterten Kooperations- und Beratungsvertrags. Der NABU ist für Volkswagen ein strategischer Partner auf dem Weg des Konzerns zum ökologischsten Automobilhersteller weltweit.