Produktionsrisiken

Die Schwäche des europäischen Automobilmarktes war 2013 auch in der Produktion des Volkswagen Konzerns spürbar. Die veränderten Nachfragebedingungen – unter anderem als Folge schwacher Heimatmärkte – führten bei einigen Fahrzeugmodellen in einzelnen Werken zu Stückzahlschwankungen. Um diese marktbedingten Schwankungen auszugleichen, stehen uns unterschiedliche Werkzeuge zur Verfügung, etwa flexible Arbeitszeitmodelle oder die dynamische Belegung unserer Standorte. Mittels sogenannter Drehscheibenkonzepte wird die Auslastung unserer Fertigungsstandorte auf gleichbleibend hohem Niveau gehalten. Zudem können Nachfrageschwankungen an Mehrmarken-Standorten, deren Zahl im Konzern stetig steigt, besser ausgeglichen werden.

Kurzfristige Veränderungen der Nachfrage nach speziellen Ausstattungsmerkmalen beziehungsweise Komponenten unserer Produkte sowie ihre abnehmende Prognostizierbarkeit können zu Lieferengpässen führen. Dieses Risiko minimieren wir unter anderem in einem revolvierenden Prozess, der unterschiedliche zukünftige Nachfrageszenarien nach Fahrzeugausstattungen auf deren Machbarkeit hin prüft. Bei sich abzeichnenden Materialengpässen können mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf gegensteuernde Maßnahmen eingeleitet werden.

Mit regelmäßigen vorbeugenden Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen stellen wir eine hohe Anlagenverfügbarkeit und eine stabile Ausbringung in unseren Produktionsstätten sicher.

Neue Standorte für Fahrzeug- oder Aggregatewerke wählen wir anhand eines transparenten und für alle Marken des Konzerns einheitlichen Prozesses aus. Innerhalb dieses Prozesses werden neben den wirtschaftlichen, geologischen und technischen Faktoren auch Umweltfaktoren, Umweltgesetzgebungen sowie Compliance-Anforderungen genau bewertet und berücksichtigt.

Risiken aus langfristiger Fertigung

Bei der Abwicklung von Großprojekten können Risiken auftreten, die oft erst im Laufe des Projekts erkannt werden. Diese können sich insbesondere aus Mängeln in der Vertragsgestaltung, Fehlern in der Auftragskalkulation, veränderten wirtschaftlichen und technischen Bedingungen nach Vertragsabschluss sowie Schwächen in der Projektsteuerung und unzureichenden Leistungen der Sublieferanten ergeben. Mit einem weiter optimierten Projektcontrolling-Prozess, der sämtliche Projektphasen umfasst, und einem Lessons-Learned-Prozess versuchen wir, diese Risiken noch früher zu erkennen und bereits im Vorfeld durch entsprechende Maßnahmen auszuschließen beziehungsweise zu minimieren.