10 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
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ZUSAMMENSETZUNG DES STEUERERTRAGS UND -AUFWANDS |
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Mio. € |
2013 |
2012* | ||||
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Tatsächlicher Steueraufwand Inland |
2.505 |
2.360 |
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Tatsächlicher Steueraufwand Ausland |
1.672 |
2.152 |
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Tatsächlicher Steueraufwand |
4.177 |
4.513 |
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davon periodenfremde Aufwendungen |
(278) |
(19) |
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Ertrag aus der Auflösung von Steuerrückstellungen |
–445 |
–317 |
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Tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
3.733 |
4.196 |
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Latenter Steuerertrag/-aufwand Inland |
–334 |
–309 |
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Latenter Steuerertrag/-aufwand Ausland |
–116 |
–280 |
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Latenter Steuerertrag |
–449 |
–589 |
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Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
3.283 |
3.606 |
Der gesetzliche Körperschaftsteuersatz in Deutschland für den Veranlagungszeitraum 2013 betrug 15 %. Hieraus resultiert einschließlich Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag eine Steuerbelastung von 29,5 %.
Für die Bewertung der latenten Steuern wird aufgrund von Veränderungen im deutschen Organkreis ein Steuersatz in Höhe von 29,8 Prozent (Vorjahr: 29,5 Prozent) angewandt.
Die angewandten lokalen Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften variieren zwischen 0 und 41 %. Bei gespaltenen Steuersätzen wird der Thesaurierungssteuersatz angewandt.
Die Realisierung steuerlicher Verlustvorträge aus Vorjahren führte im Jahr 2013 zu einer Minderung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 356 Mio. € (Vorjahr: 319 Mio. €).
Bisher noch nicht genutzte Verlustvorträge bestanden in Höhe von 11.164 Mio. € (Vorjahr: 11.762 Mio. €). Verlustvorträge in Höhe von 9.070 Mio. € (Vorjahr: 9.810 Mio. €) sind zeitlich unbegrenzt nutzbar, während 442 Mio. € (Vorjahr: 611 Mio. €) innerhalb der nächsten zehn Jahre zu verwenden sind. Darüber hinaus bestanden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1.652 Mio. € (Vorjahr: 1.341 Mio. €), die innerhalb eines Zeitraums von 15 beziehungsweise 20 Jahren genutzt werden können. Verlustvorträge in Höhe von 9.002 Mio. € (Vorjahr: 9.885 Mio. €), davon beschränkt nutzbar innerhalb der nächsten 20 Jahre 478 Mio. € (Vorjahr: 724 Mio. €), wurden insgesamt als nicht nutzbar eingeschätzt.
Aufgrund der Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und Steuergutschriften aus früheren Perioden mindert sich der tatsächliche Ertragsteueraufwand im laufenden Geschäftsjahr um 247 Mio. € (Vorjahr: 67 Mio. €). Der Betrag des latenten Steueraufwandes mindert sich um 15 Mio. € (Vorjahr: 37 Mio. €) aufgrund bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste und Steuergutschriften einer früheren Periode. Der latente Steueraufwand aus der Abwertung eines latenten Steueranspruchs beträgt 203 Mio. € (Vorjahr: 342 Mio. €). Der latente Steuerertrag aus der Zuschreibung eines latenten Steueranspruchs beträgt 92 Mio. € (Vorjahr: 1 Mio. €).
Die von verschiedenen Staaten gewährten Steuerguthaben führten zum Ansatz eines Steuervorteils in Höhe von 785 Mio. € (Vorjahr: 741 Mio. €).
Für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 620 Mio. € (Vorjahr: 455 Mio. €) und für Steuergutschriften, die innerhalb der nächsten 20 Jahre verfallen würden, wurde in Höhe von 448 Mio. € (Vorjahr: 409 Mio. €) – für unverfallbare Steuergutschriften in Höhe von 103 Mio. € (Vorjahr: 45 Mio. €) – in der Bilanz kein latenter Steueranspruch erfasst.
Im Geschäftsjahr 2006 wurde aufgrund geänderter gesetzlicher Bestimmungen in Deutschland erstmalig ein Körperschaftsteuererstattungsanspruch erfolgswirksam als laufender Ertragsteueranspruch aktiviert. Am Bilanzstichtag betrug der Barwert des Erstattungsanspruchs 496 Mio. € (Vorjahr: 600 Mio. €).
Aus Steuersatzänderungen resultierten konzernweit latente Steuererträge in Höhe von 94 Mio. € (Vorjahr: 133 Mio. €).
Latente Steuern in Höhe von 411 Mio. € (Vorjahr: 437 Mio. €) wurden aktiviert, ohne dass diesen passive latente Steuern in entsprechender Höhe gegenüberstehen. Die betroffenen Gesellschaften erwarten nach Verlusten im aktuellen Geschäftsjahr oder im Vorjahr in Zukunft positive steuerliche Einkünfte.
In Höhe von insgesamt 1.394 Mio. € (Vorjahr: 2.678 Mio. €) wurden latente Steuern in der Bilanz eigenkapitalerhöhend berücksichtigt, die auf direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen entfallen. Davon betreffen 31 Mio. € (Vorjahr: 56 Mio. €) Minderheitsanteile. Im laufenden Geschäftsjahr und im Vorjahr gab es Effekte aus Kapitaltransaktionen mit Minderheiten. Die Entwicklung der latenten Steuern nach Sachverhalten ist in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.
Im Geschäftsjahr wurden aus Eigenkapitalbeschaffungskosten resultierende Steuereffekte in Höhe von 58 Mio. € unmittelbar der Kapitalrücklage gutgeschrieben.
Im laufenden Geschäftsjahr direkt im Eigenkapital gebuchte latente Steuern sind ausführlich in der Gesamtergebnisrechnung dargestellt.
LATENTE STEUERN NACH BILANZPOSTEN
Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge entfielen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:
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LATENTE STEUERN NACH BILANZPOSTEN |
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AKTIVE LATENTE STEUERN |
PASSIVE LATENTE STEUERN | ||||||||
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Mio. € |
31.12.2013 |
31.12.2012 |
31.12.2013 |
31.12.2012 | ||||||
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Immaterielle Vermögenswerte |
249 |
218 |
9.216 |
9.140 |
||||||
Sachanlagen und Vermietete Vermögenswerte |
3.782 |
3.578 |
5.229 |
4.904 |
||||||
Langfristige Finanzanlagen |
39 |
39 |
32 |
41 |
||||||
Vorräte |
1.825 |
1.601 |
650 |
598 |
||||||
Forderungen und sonstige Vermögenswerte (inkl. Finanzdienstleistungsbereich) |
1.420 |
1.309 |
6.621 |
5.608 |
||||||
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte |
1.316 |
1.456 |
73 |
171 |
||||||
Pensionsrückstellungen |
3.592 |
4.063 |
241 |
257 |
||||||
Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen |
6.676 |
7.057 |
1.222 |
1.524 |
||||||
Steuerliche Verlustvorträge nach Wertberichtigungen |
726 |
807 |
– |
– |
||||||
Tax Credits nach Wertberichtigungen |
230 |
285 |
– |
– |
||||||
Wertberichtigung auf sonstige aktive latente Steuern |
–278 |
–114 |
– |
– |
||||||
Bruttowert |
19.577 |
20.300 |
23.284 |
22.243 |
||||||
davon langfristig |
(11.914) |
(13.248) |
(19.281) |
(18.624) |
||||||
Saldierung |
15.539 |
13.339 |
15.539 |
13.339 |
||||||
Konsolidierung* |
1.584 |
875 |
149 |
145 |
||||||
Bilanzansatz |
5.622 |
7.836 |
7.894 |
9.050 |
Nach IAS 12 sind latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten zu saldieren, sofern sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und fristenkongruent sind.
Der ausgewiesene Steueraufwand des Jahres 2013 von 3.283 Mio. € (Vorjahr: 3.606 Mio. €) war um 383 Mio. € (Vorjahr: 3.913 Mio. €) niedriger als der erwartete Steueraufwand von 3.666 Mio. €, der sich bei Anwendung eines Thesaurierungssatzes von 29,5 % auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben würde.
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ÜBERLEITUNG VOM ERWARTETEN ZUM AUSGEWIESENEN ERTRAGSTEUERAUFWAND |
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Mio. € |
2013 |
2012* | ||||
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||||||
Ergebnis vor Ertragsteuern |
12.428 |
25.487 |
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Erwarteter Ertragsteueraufwand |
3.666 |
7.519 |
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Überleitung: |
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Abweichende ausländische Steuerbelastung |
–160 |
–101 |
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Steueranteil für: |
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steuerfreie Erträge |
–1.303 |
–1.131 |
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steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen |
379 |
345 |
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Effekte aus Verlustvorträgen und tax credits |
–118 |
397 |
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temporäre Differenzen, für die keine latenten Steuern erfasst wurden |
303 |
–3.413 |
||||
Steuergutschriften |
–86 |
–110 |
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Periodenfremde Steuern |
349 |
28 |
||||
Effekte aus Steuersatzänderungen |
–94 |
–133 |
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Nicht anrechenbare Quellensteuer |
273 |
229 |
||||
Sonstige Steuereffekte |
74 |
–24 |
||||
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand |
3.283 |
3.606 |
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Effektiver Steuersatz in % |
26,4 |
14,2 |
Die in den Vorjahren im Posten „Sonstige Steuereffekte“ ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge werden im Geschäftsjahr 2013 detaillierter dargestellt. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend aufgegliedert.